Schule

In der DDR begann in der fünften Klasse der obligatorische Russisch-Unterricht. Für einige eine Qual und lästige Pflicht, bereitete er anderen Vergnügen und öffnete ihnen eine neue Welt. Schachzirkel oder erste Reisen ermöglichten konkrete Begegnungen.
Hinzu kamen die Briefpartnerschaften, die Schülern empfohlen wurden. Bei vielen schlief diese bald ein, weil das Interesse oder die Sprachkenntnisse nicht ausreichten oder weil die Lebenswelten zu unterschiedlich waren. Aber auch von durch äußeres Einwirken abgebrochenen Kontakten und verhinderten Freundschaften wird erzählt. Aus einigen Briefpartnerschaften jedoch entwickelten sich lebenslange Freundschaften, die individuell und losgelöst vom politischen Kontext existierten und selbst Systemwechsel überlebten. Mitunter erfassten diese Freundschaften ganze Familien.

Erschreckend ist der Bericht von Übergriffen auf sowjetische Schüler in Potsdam seitens Deutscher. Ablehnung und Hass gegen “die Russen” jedoch wurden nicht besprochen und stattdessen öffentlich geleugnet.